Schutzdienst

"Mit der dritten Abteilung wird die Vielseitigkeitsprüfung komplett. Hier wird der Gehorsam des Hundes in Grenzfällen überprüft. Es beginnt mit dem Aufspüren des Scheintäters (Helfer). Danach folgen Situationen, in denen das Verhindern von Fluchtversuchen, das Bewachen oder das Verhindern eines Überfalls geübt wird. Ganz entscheidend für diese Arbeit mit dem Hund ist die Disziplin des Hundeführers und das Verhalten des Hundes. Vom Hund wird z.B. Ausgeglichenheit, Nervenstärke, Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und gute Kommunikation mit dem Hundeführer verlangt." Quelle: https://www.vdh.de

 

Viel zu ergänzen gibt es hier nicht, da alles Wesentliche schon gesagt ist. Vielleicht für alle, die es sich nicht so direkt vorstellen können, sei erwähnt, dass es hier nicht darum geht, aus dem Hund eine Kampfmaschine zu machen. Ja, der Hund soll je nach Übung den Helfer an der Flucht oder einem Überfall hindern ("beißen") und auf Kommando wieder ablassen, aber die Helfer tragen hierbei einen speziellen Arm (siehe Bilder) und die Hunde werden spielerisch mittels Beutetrieb auf diesen konditioniert. Für den Hund geht es in unserem Sport also nicht darum den Menschen zu beißen, sondern den Schutzarm ("sein Spielzeug").

 

Der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. hierzu aus dem Jahr 2013:

"Beste Lehrzeit für Hund und Mensch

Schutzdienst, die Königsdisziplin der Hundearbeit, ist kein Selbstzweck und soll auch nicht nur dazu dienen, bestimmte Aufgaben mit Hilfe eines Tiers zu erledigen. Schutzdienst ist auch eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung der Rasse in ihrer bisherigen Qualität. Dabei stellen weder die Ausbildung noch der Sport selbst eine Gefahr für andere dar. Eher ist das Gegenteil richtig: Gerade der sportlich aktive, im Schutzdienst sichere und energische Hund zeigt sich Menschen gegenüber als gutartig und friedlich. Er kann sich im Gebrauchshundsport austoben – und genau das schafft die Ausgeglichenheit, die von dem Tier gefordert wird.

Belastbarkeit setzt physische Robustheit voraus

Die Voraussetzung einer gezielten Gebrauchshundausbildung beruht deshalb immer auf dem inneren Zusammenhang zwischen Triebveranlagung, Belastbarkeit und Selbstsicherheit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die ererbte Freude an der Auseinandersetzung, nicht zu verwechseln mit Aggression und Schärfe. Belastbarkeit, die andere Voraussetzung, setzt physische Robustheit voraus, Gesundheit und damit auch die körperliche Fähigkeit zu Leistung. Als Selbstsicherheit werden die Fähigkeit und der Wille, auch in kritischen und gefährlichen Situationen zu helfen, gewertet. Sind diese Eigenschaften in einem Junghund erkannt, eignet er sich voraussichtlich für eine Gebrauchshundausbildung – vorausgesetzt, auch seine Belastbarkeit erlaubt das anstrengende Training. All das richtig einzuschätzen, ist Aufgabe und Leistung des Besitzers und Ausbilders. Ausbildung zum Gebrauchshund – das ist für viele Hundesportler die Krönung ihres Zusammenlebens mit dem Tier an ihrer Seite. Hier kann der Hund mehr als Kunststückchen machen, ist ein anderer als nur der amüsante Begleiter, nicht nur ein daneben lebendes Stück Naturersatz. Gebrauchshund sind beste Familienmitglieder aus eigenem Wollen und mit eigenem Urteilsvermögen.

Erfahrene Ausbildungswarte in den Ortsgruppen des SV stehen bei der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite und bereiten die Hundeführer und ihre Tiere auf die Gebrauchshundprüfung vor, die später von SV-Leistungsrichtern abgenommen wird. Die Gebrauchshundprüfung umfasst die Sparten Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst."

 

Solltet Ihr Interesse an diesem Sport mit all seinen Facetten haben, seid Ihr alle herzlich eingeladen, Euch davon bei unseren Trainingseinheiten ein Bild zu machen.